Ist die Uni besser als die FH?

Ist die Uni besser als die FH?

25. April 2017Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Menschen vergleichen. Nicht nur Preise, sondern auch Leistungen, Statussymbole und Bildungsgänge. Viele junge Menschen fragen sich während ihrer Oberstufenzeit, ob das Studium an einer Universität besser ist als an einer Fachhochschule. Genau auf diese Frage wollen wir im heutigen Blogartikel eingehen.

Grundsätzlich sind Universitäten etwas theoretischer ausgelegt als Fachhochschulen; es ist auch einfacher mit einem Universitätsabschluss zu promovieren. Ein Doktortitel ist aber mittlerweile auch durchaus für FH-Absolventen machbar, welche dann an eine Uni wechseln, da nur Universitäten aktuell Promotionen ermöglichen.

Darüber hinaus sind Unis aber nicht per se besser als FHs. Im Endeffekt ist es am wichtigsten, dass Sie eine Bildungseinrichtung finden, welche zu Ihnen passt; menschlich wie auch fachlich. Das bedeutet, dass Sie die Vorlesungen, bzw. die Professoren interessieren und Sie die Kommilitonen als angenehm empfinden. Deswegen kann es manch einem durchaus passieren, dass die FH Mittweida besser passt als Harvard.

Es gibt sicherlich einige Personaler, die nach bekannten Universitätsnamen auf Bewerbungen schauen. Letztendlich ersetzen diese Marken aber nicht das Interesse an einer Disziplin und die Zeit, welche man bereits in das Erlernen eines Faches investiert hat. Es gibt also durchaus auch Studenten, die an einer eher unbekannten Fachhochschule waren und mindestens so gut sind, wie andere Bewerber und Kollegen, die an einer bekannteren FH oder Uni waren. Gerade Universitäten mit bekanntem Namen investieren auch einiges an Geld ins Marketing und Branding der eigenen Bildungseinrichtung. Suchen Sie sich also ruhig eine FH oder Uni, welche Ihnen auf der persönlichen und fachlichen Ebene zusagt; dass kann auch eine unbekanntere sein.

Manch einer mag das Argument anführen, dass in den DAX-Vorständen aktuell mehr Uniabsolventen vorhanden sind, als FH-Absolventen. Das stimmt sicherlich, allerdings gab es früher etwas mehr Vorbehalte gegen einen FH-Abschluss und DAX-Vorstände brauchen meistens einige Jahrzehnte um zu ihrem hohen beruflichen Posten zu gelangen. Außerdem gibt es auch Vorstände, welche über keinerlei Hochschulabschluss verfügen. Ebenso wie ein Abschluss von einer renommierten Universität Ihnen zwar helfen kann, den Fuß in die Tür zu bekommen, so müssen Sie die Tür dann mit Ihrer Persönlichkeit und Ihren Fähigkeiten öffnen, ganz zu schweigen vom Durchgehen.

Fachhochschulen bieten den Vorteil, dass die dortigen Professoren oft mehr Zeit für ihre Studenten haben, da sie weniger forschen. Darüber hinaus kommen zumeist weniger Studenten auf einen Professor, was eine persönlichere Atmosphäre erlaubt.

Nach der Uni ist es vielleicht in den Anfangsjahren wichtig, ob eine Person einen FH- oder einen Uniabschluss erworben hat. Letztendlich kommt es jedoch darauf an, wie gut jemand ein Problem lösen kann, in welcher Zeit und wie viel Gehalt eine Person fordert. Leistungen unterscheiden sich von Person zu Person und diese schlicht nach Hochschule zu beurteilen ist ein wenig voreingenommen.

Dadurch, dass in Deutschland ein Fachkräftemangel herrscht und die Bevölkerung im Durchschnitt immer älter wird, schwinden aber auch die Vorurteile auf Seiten der Arbeitgeber gegenüber der Art einer Bildungseinrichtung verstärkt.

Interessant sind die unterschiedlichen Anforderungen, welche an Professoren gestellt werden. Universitätsprofessoren können direkt nach Ihrer Promotion als ebensolche anfangen; Professoren an Fachhochschulen benötigen mindestens 5 Jahre Arbeitserfahrung.

Gleich für welche der beiden Arten von Bildungseinrichtungen Sie sich entscheiden mögen, fragen Sie sich, worauf Sie Lust haben und was Sie begeistert, anstatt nur einer Hochglanzbroschüre zu glauben. Schauen Sie sich die Universitäten und FHs ruhig persönlich an und reden Sie auch mit Leuten die dort Unterricht halten und studieren. Dadurch bekommen Sie einen viel besseren Eindruck, als wenn Sie nur in Internetforen darüber lesen und über die Homepage stöbern. Die Talentschmiede macht keinen Unterschied zwischen FH- und Universitätsabsolventen. Uns kommt es insbesondere auf fachliche und menschliche Fähigkeiten an.

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