Ein Best-Practice-Ansatz zur Vorbereitung auf die neue Herausforderung – Teil 1

Ein Best-Practice-Ansatz zur Vorbereitung auf die neue Herausforderung – Teil 1

15. Mai 2015Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Eine neue Herausforderung. Genau das haben Sie sich gewünscht… doch was machen Sie nach der Zusage?

Da ist sie, die neue Stelle. So ein Karrieresprung ist eine feine Angelegenheit, er geht einher mit neuen Herausforderungen, einem neuen Umfeld, neuen Kollegen und hoffentlich auch besserer finanzieller Entlohnung. Doch auf der anderen Seite stehen Unsicherheiten und hohe Erwartungen – nicht nur von den eigenen Vorgesetzten und Kollegen auf einer Ebene, sondern auch von denen, die Sie in Zukunft führen sollen – ganz zu schweigen von den Ansprüchen, die Sie an sich selber stellen. Gelingt es nicht, diese zu erfüllen, kann sich die eigentliche Traumposition ganz schnell als Alptraum oder schlimmstenfalls Schleudersitz herausstellen.

Um Ihre neue Position erfolgreich zu beginnen, sollten Sie sich nicht nur auf das vorhergehende Bewerbungsgespräch vorbereiten, sondern ganz konkret auf das neue Umfeld. Wer sind die Menschen? Wo liegen Anforderungen und Ziele? Wo habe ich Defizite? Um Ihnen den Wechsel etwas leichter und vor allem transparenter zu gestalten, hier ein Best-Practice-Ansatz in die Teilen.

Phase 1: Zielsetzung und Fahrplan vor Antritt der Stelle

Nach positivem Vertragsabschluss geistert die neue Stelle im Kopf herum, egal ob Sie es ihr erlauben oder nicht. Nutzen Sie die Vorfreude und brainstormen Sie folgende Punkte:

  1. Wie tickt das Unternehmen? Welche Werte werden vertreten? Wie ist die Unternehmenskultur? Wie sind das Unternehmen und meine neue Abteilung aufgebaut?
  2. Was sind die ersten Schritte, um ein internes Netzwerk aufzubauen?
  3. Welche Lücken könnte ich in Bezug auf die neue Stelle fachlich, methodisch oder sozial noch schließen?

Zu (1): Nutzen Sie alle Ihnen zur Verfügung stehenden Informationskanäle, egal ob sozial (Facebook-Fanseiten, Twitter, Xing) oder medial (Zeitungen, Webseiten, Unternehmenswebseite), um Ihre Informationsbasis auszubauen, erarbeiten Sie sich dabei alle oben stehenden Fragen.

Zu (2): Ist das neue Unternehmen auf Messen und Veranstaltungen vertreten? Wenn ja: Ab dorthin und den Stand/die Veranstaltung besuchen und mit den Menschen vor Ort interagieren! Nutzen Sie bereits bestehende Kontakte oder vernetzen Sie sich mit Ihren neuen Kollegen auf einer Ebene auf Xing. Nutzen Sie die Möglichkeit, Restaurants in der Nähe des Unternehmens zu besuchen. Laden Sie die neuen Führungskollegen separat zu einem Essen ein (aber bitte telefonisch, persönlich). Wenn Sie betonen, dass Sie zukünftig als neuer Kollege in der Firma arbeiten, Sie sich zum Start ein Netzwerk aufbauen und mehr über das Unternehmen lernen wollen, dürfte es keine Absagen hageln.

Zu (3): Jetzt sollten Sie, was Kontakte und Informationen angeht, super ausgestattet sein. In dieser Phase können Sie sich zusammen mit der Stellenausschreibung, den Informationen aus dem Bewerbungsgespräch und den Informationen aus den persönlichen Gesprächen mit den zukünftigen Kollegen einen noch genaueren Überblick über Aufgaben und Funktionen Ihrer Rolle machen.

Erstellen Sie sich nun eine persönliche GAP-Analyse („Lückenanalyse“) zwischen Ihrem persönlichen IST-Zustand und dem SOLL-Zustand der Stelle/Rolle, die Sie bekleiden werden.

Beantworten Sie sich dazu diese Fragen:

  • Welche Aufgaben habe ich in der Vergangenheit ausgeführt und was wird die neue Position von mir erwarten?
  • Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede ergeben sich?
  • Welche Charaktereigenschaften, Methoden und Vorgehen haben mich in der Vergangenheit erfolgreich gemacht?
  • Welche davon werden mir auch in der neuen Position helfen?
  • Welche fachlichen Kompetenzen haben sich geändert, die ich wissen sollte?

Die sich nun ergebende Liste („Offene-Punkte-Liste“) gibt Ihnen einen guten Überblick, welche Lücken Sie noch füllen sollten oder wo Sie Wissen vertiefen sollten, bevor Sie die Stelle antreten. Nun können Sie sich um Workshops, Trainings, Coachings oder Seminare bemühen, welche die offenen Punkte schließen. Mit jedem Punkt fühlen Sie sich besser vorbereitet – und das strahlen Sie auch aus.

Weiter geht es nächste Woche mit dem zweiten Teil: Phase 2: Die ersten Monate im Unternehmen.

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