Blogreihe: Mainframes – Rückgrat transaktionsbasierter IT Teil 1

Blogreihe: Mainframes – Rückgrat transaktionsbasierter IT Teil 1

27. Dezember 2018Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

WAS EIN MAINFRAME IST UND WAS NICHT?

Sagen wir es, wie es ist: Dem Mainframe wird schon länger der Untergang prophezeit als manche Technologien überhaupt existiert haben! Und dennoch erfreut sich der Mainframe einer ungebrochenen Beliebtheit.

Es gibt gute Gründe dafür, warum Mainframes in vielen Bereichen immer noch nicht durch vermeintlich „modernere“ Client-Server-Architektur abgelöst worden sind und warum Mainframes immer noch das Rückgrat vieler transaktionsbasierter IT-Geschäftsprozesse bilden: weil sie eine unverzichtbare Kombination aus High-Throughput-Performance und Ultra-High-Reliability darstellen.

WAS EIN MAINFRAME NICHT IST. Mainframes sind keine Supercomputer – auch wenn sie sich optisch ähneln mögen. Bei Supercomputern wie bei Mainframes denkt man an sperrige Großrechnergehäuse, die ganze Lagerhallen ausfüllen. Dennoch überlappen sich die Anwendungsgebiete der beiden Computergattungen nicht. Vereinfacht gesagt: Bei Supercomputern geht es um die schiere Rechenpower, also die Anzahl der Rechenoperationen (gemessen z.B. in TERAFLOPS, also der Anzahl der Gleitkomma-Operationen pro Sekunde). Typischerweise werden Supercomputer in der Forschung eingesetzt, um aufwändige, rechen- und zeitintensive Simulationen durchzuspielen.

Mainframes hingegen sind weniger auf Rechenpower ausgelegt (obwohl sie auch auf diesem Gebiet nicht schlecht abschneiden – sie lassen auch hier die meisten Serverkonfigurationen hinter sich), sondern darauf, eine möglichst große Anzahl an Transaktionen zu verarbeiten und weiterzuleiten – und das mit unschlagbarer Verlässlichkeit und Ausfallsicherheit. Die Gesamtzeit, die ein Mainframe pro Betriebsjahr „down“ ist, beträgt lediglich wenige Minuten!

Daher Mainframes nach wie vor überall dort unverzichtbar, wo Transaktionen schnell und sicher abgewickelt werden müssen: Banken, Fluggesellschaften, Versicherer – kurz: alle Geschäfte, die große Mengen an Kundeninformationen in kurzer Zeit verarbeiten müssen und bei denen Systemverfügbarkeit an erster Stelle steht.

WAS IST DENN JETZT EIN MAINFRAME?

Mainframes stellen eine eigene Klasse von Computerarchitekturen dar, die mit dem RAS-Prinzip im Sinn konzipiert wurden: Reliability, Availability, and Serviceability. Mainframes zeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur schnellen Ein- und Ausgabe von Massendaten aus und nutzen dazu ein hohes Maß an Redundanz und Verfügbarkeit durch Virtualisierung. Der bekannteste Anbieter von Mainframes ist immer noch IBM, die auch das Konzept des Großrechners entwickelt haben. IBM hat auch das Mainframe-Betriebssystem z/OS entwickelt.

Mainframes sind kein Relikt aus den 1960er Jahren, sondern werden wie andere Technologien auch weiterentwickelt und dem Stand der Technik angepasst. Moderne Mainframes unterstützen 64-bit-Architektur, genauso wie gängige Softwareumgebungen und Datenbank-Managementsysteme wie z.B. Oracle und DB2.

Die Rechnerarchitektur von Mainframes ist dabei auf Redundanz und Skalierbarkeit ausgelegt, sprich: es ist ohne weiteres möglich im laufenden Betrieb weitere (virtuelle) Rechnerinstanzen dazuzuschalten oder wegzunehmen ohne den Service zu beeinträchtigen. Redundanzen wiederum ermöglichen es, Großrechner im laufenden Betrieb zu warten, so dass die Downtime solcher Systemverbünde wirklich minimal ist.

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