Wie sieht die Bank der Zukunft aus?

Wie sieht die Bank der Zukunft aus?

3. August 2017Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Das Geschäftsmodell der Banken basiert auf einigen alteingesessenen Pfeilern, wie Kreditvergabe und Kontoführung. Mit dem Internet und den zahlreichen Möglichkeiten das Finanzwesen zu verändern, sowie einigen innovativen FinTech Startups, haben Banken es diese Tage nicht unbedingt einfach. Aus diesem Grund müssen Banken nach ihrer neuen Position suchen, die sie in Zukunft dem Kunden gegeünber einnehmen möchten.

Dabei hat der Omnikanal-Ansatz eine gewisse Bedeutung. Dies bedeutet konkret, dass Banken dem Kunden auf mehreren Kanälen begegnen; sei es im Chat, via E-Mail oder am Telefon. Der Kunde kann überall gleich gut bedient werden. Ebenso spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Banking am Computer, Tablet und Smartphone soll schnell und sicher sein; eine ansehnliche Benutzeroberfläche schadet ebenfalls nicht.

Dennoch wird das Filialgeschäft vermutlich nicht komplett aussterben, auch wenn man sich teilweise bereits via Webcam authentifizieren kann, so sind persönliche Beratungsgespräche etwas schwerer zu ersetzen.

Banken sind ebenfalls an Startups interessiert, natürlich insbesondere an FinTechs. Diese kaufen sie beispielsweise auf oder richten einen eigenen Accelerator ein, in dem sich die Unternehmen entwickeln können. Kleinere Unternehmen haben den Vorteil, dass sie oft deutlich schneller und wendiger agieren können. Banken haben meist einige Prozesse und brauchen Freigaben, die durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen können, bis die Umsetzung der Entscheidung folgt.

Eine Möglichkeit, um Banken in der Zukunft auch technisch interessanter zu machen, besteht in Form von Virtual Reality. Hierbei können Kunden VR-Brillen benutzen, um mit einem Kundenberater in Kontakt zu treten. Dadurch könnte Authentifizierung erfolgen, aber es lassen sich beispielsweise auch Überweisungen so erledigen oder man könnte, je nach gesetzlicher Lage, Beratungen in dieser Manier durchführen.

Ein weiteres interessantes Feld sind Kryptowährungen, wie Bitcoin und die Möglichkeiten der Blockchain. Vor einigen Jahren hätten wahrscheinlich die wenigsten Menschen ernsthaft geglaubt, dass Bitcoin einen solchen Kurszuwachs hinlegt, wie bis heute tatsächlich passiert ist. Bitcoin kann als Zahlungsalternative im Onlinehandel zum Zuge kommen, aber auch um der Datensammelwut mancher Unternehmen einen kleinen Riegel vorzuschieben. Dennoch muss natürlich beachtet werden, dass durch Bitcoin keine Geldwäsche geschieht, bzw. Bitcoins nicht für illegale Aktivitäten genutzt werden. Welche Zukunft diese Währung, die nicht von Zentralbanken ausgegeben wird, hat, wird sich zeigen.

Banken sollten auch in Zukunft nicht leichtsinnig spekulieren, beziehungsweise Ihre Risiken gut einschätzen können. Dazu gehört, dass sie Stresstests standhalten, aber sich auch nach wie vor an Compliance und KYC Regeln halten.

Die Zahlungen von Rechnungen könnte sich automatisieren lassen, ebenso wie das Anmahnen von offenen Rechnungen. Dadurch kann viel Zeit gespart werden und die Zeit bis zur Tilgung der offenen Rechnungen wird potenziell geringer.

Es wird sich zeigen, inwiefern Banken mit Ihrem Geschäftsmodell zukunftsfähig sind. Crowdlending könnte beispielsweise dem Kreditgeschäft der Bank den Rang ablaufen, bzw. bringt diese auch unter Zugzwang. Banken können beispielsweise mit eigenen Crowdlending Plattformen antworten, oder ihre Kredite zu attraktiveren Konditionen vergeben.

Bots können dem Kundenservice dabei helfen, effektiver auf Kundenanfragen einzugehen und diese zu beantworten. Dadurch sollen Service-Arbeitsplätze nicht wegfallen, sondern umdisponiert werden. Man kann zum Beispiel Mitarbeiter, die vorher im Kundenservice gearbeitet haben, schulen, dass sie die Arbeitsweise der Bots verstehen und kontrollieren.

Mit schlauer Software, die Rücksicht auf die Privatsphäre des Kunden nimmt, könnte man beispielsweise Kontobewegungen analysieren und Vorschläge machen, die Zeit und/oder Geld sparen (Beispiel: Dauerauftrag einrichten oder schlauer haushalten, um Dispokredite zu meiden). Kunden müssten diesen Ideen selbstverständlich zustimmen, bzw. hätten Kunden auch die Möglichkeit diese abzulehnen. Ebenso stellt sich die Frage, inwiefern der Einsatz einer solchen Software gemäß Datenschutzbestimmungen ablaufen kann, bzw. wie die Aufzeichnung von Kontoinformationen eingesetzt werden und welche Informationen insgesamt erhoben werden.

Soziale Verantwortung bleibt in der Zukunft ebenfalls ein wichtiges Thema. Auch wenn es sich manchmal mit dem Kapitalismus beißt, so verfolgt Deutschland mit seinem sozialen Kapitalismus einen guten Ansatz. Aus diesem Grund sollte eine Bank der Zukunft sich nicht nur Gedanken um die Profitoptimierung machen sondern ebenfalls, wie sie auch Konsumentenfreundlich sein kann.

Nachhaltige Gestaltung sollte hier ein dauerhaft präsenter Gedanke in der Geschäftsgestaltung sein.

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